Trotz Corona: Mehr Illegale an Europas Grenzen

  • 139.000 unerlaubte Übertritte an Europas Außengrenzen.
  • Italien und Mittelmeer bleiben der Schwerpunkt.
  • 2021 wurden 48.200 Illegale an der weißrussischen Grenze abgewehrt.
  • Neuste Trends: Zypern und Kanaren.
  • Wohlstandsexodus: Zahl der Syrer hat sich verdoppelt.

Die Corona-Pandemie und der aktuelle Russland-Ukraine-Konflikt verstellen, sehr zur Freude etablierter Medien und vieler Politiker, den Blick auf eins der entschiedensten, aber ungelösten Probleme unseres Landes – die illegale Migration durch unsere ungeschützten Grenzen. Nur die Krise zwischen Weißrussland und Polen hat uns Europäer kurz daran erinnert, dass die bundesdeutsche Migrationspolitik Fremde aus aller Welt anlockt. Dank aktueller Frontex-Daten wissen wir, dass vor allem die Polen im Jahr 2021 mehr als 48.200 illegale Grenzübertritte von zumeist Irakern nach Europa (Hauptziel: Deutschland) verhindert haben.

Mehr Migranten als vor der Corona-Pandemie

Die EU-Staaten haben 2021 139.000 unerlaubte Übertritte der EU-/Schengen-Außengrenzen festgestellt. Zur Konkretisierung: Hier geht es nur um festgestellte (!) Grenzübertritte an allen Außengrenzen. Behalten wir die Relation im Blick: Allein die Erstanträge von Eingereisten in Deutschland beliefen sich im Jahr 2021 auf 122.345 Anträge. Das bedeutet, die festgestellten Einreisen sind geringer als die tatsächlichen. Dennoch verraten uns die Übertritte und wo und wie sie stattfinden, Trends und Entwicklungen der illegalen Migration nach Europa. Sie geben Auskunft über neue Routen und verraten uns, wer aus welchen Drittstaaten kommt.

Die Zahl der Übertritte von 2021 stellt einen Anstieg von 41 Prozent zum Pandemiejahr 2020 (rund 98.000 Übertritte) und einen Anstieg von 7 Prozent zum Vor-Pandemiejahr 2019 (rund 129.000 Übertritte) dar. Der Schwerpunkt ist und bleibt Italien. Dort wurde mit rund 67.000 Fällen fast die Hälfte aller unerlaubten Grenzübertritte festgestellt – 2020 waren es noch 34.154 festgestellte Personen.

Ein wichtiger Grund sind die Fahrten über das Mittelmeer und Motivationsaktionen der sogenannten Seenotretter, die immer mehr Migranten über das Meer nach Europa locken. Auch deswegen gibt es auf diesem Weg die meisten Toten und Vermissten. Menschen, die noch leben würden, wenn die Europäer den Weg über das Mittelmeer konsequent schließen würden. Allein im letzten Jahr kamen auf der „zentralmediterranen Route“ über das Mittelmeer 1.553 Menschen um oder gelten als vermisst. (2020: 1.000, 2019: 1.262). Bezeichnet ist, dass wenn keine „Seenotretter“ vor Ort sind, die Schlepper-Abfahrten ebenfalls zurückgehen und so Tote und Vermisste verhindert werden.

Libyen blieb trotz oder gerade wegen des anhaltenden Bürgerkriegs das wichtigste Abfahrtsland nach Europa. Die libysche Küstenwache verhinderte im letzten Jahr die Überfahrt von 32.450 Personen (hier sind Mehrfachzählungen, bei mehrfachen Fahrtantritten möglich).

Neue Wege und effektiver Grenzschutz

Von Zypern und den Kanarischen Inseln aus haben sich neue Routen nach Europa geöffnet. Kamen über die Republik Zypern 2020 noch 5.962 Personen nach Europa waren es 2021 bereits 11.700. Brennpunkt ist die „Green Line“ zwischen Zypern und der Türkischen Republik Nordzypern. Hier fanden 10.900 der Feststellungen statt.

Über die Kanaren, also über die sogenannte Atlantikroute, kamen 2021 22.316 Migranten nach Europa (2020: 22.680 Migranten). Das sind 53 Prozent der unerlaubten Einreisen nach Spanien (2021: 41.900). Die illegalen Fahrten starten im Senegal, Mauretanien, der Westsahara und dem Süden von Marokko. Die hohen Zahlen aus 2020 und 2021 zeigen, dass diese Route an Bedeutung gewinnt. Bisher wird dieser neuere Trend von den Verantwortlichen der EU und in Spanien verschlafen.

Staaten, die sich um mehr Grenzschutz bemühen, werden von Schleppern und Migranten gemieden. So hat Griechenland seinen Schutz der See- und Landwege aus der Türkei verstärkt und damit einen Rückgang der festgestellten Übertritte von 47 Prozent erreicht, was die Ausweichbewegung über Zypern erklären könnte. Ähnlich erfolgreich ist Malta mit seiner abweisenden Haltung gegenüber Illegalen, die auf den Inselstaat gebracht werden sollen – hier gibt es einen Rückgang von 63 Prozent.

Defend Malta – Die Doku:

Wer kommt?

Wie in den letzten Jahren führen die Syrer die Statistik der Herkunftsländer an. Von Januar bis November 2021 wurden 42.755 Syrer beim unerlaubten Grenzübertritt festgestellt. Danach kamen 15.650 Tunesier, 15.176 Marokkaner, 13.839 Afghanen und 13.491 Subsahara-Afrikaner.

Von Januar bis November 2021 wurden bereits doppelt so viele Syrer festgestellt wie im ganzen Jahr 2020. Das bedeutet, wenn man hier keine politische Lösung mit Syrien findet, wird der Wohlstandsexodus nach Europa anhalten. Das schadet Syrien und den aufnehmenden europäischen Staaten – vor allem Deutschland.

Interessant ist, dass die Personen, die über den Seeweg nach Italien kommen, sich vom Gesamttrend unterscheiden. Hier sind es zumeist Tunesier (23 Prozent), Ägypter (12 Prozent) und Personen aus Bangladesch (12 Prozent).

Die vergessene Krise

Die anhaltende Migrationskrise wird zu einer Dauerbelastung für Westeuropa. Während Polen gezeigt hat, wie man sein Volk und seine Kultur gegen illegale Einwanderung schützt, stehen vor allem in Deutschland alle Türen weit offen. Diese Haltung sorgt für den wachsenden Migrationsdruck an den europäischen Grenzen und führt zu Konflikten in den Herkunftsländern.

Bis heute ist kann niemand beantworten, welche Vorteile beispielsweise Deutschland von der Masseneinwanderung aus Afrika oder den arabischen Ländern hat. Die Kosten für die Versorgung der Fremden steigen immer weiter, während laufend neue Belastungen für die Bürger ersonnen werden, um die Projekte der Regierung umzusetzen. An allen Ecken und Enden bröckelt der Sozialstaat, doch die Migrationskrise spielt in der öffentlichen Debatte kaum eine Rolle. Diese Ignoranz wird sich noch bitter rächen.

 

 

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