Fall Marcus H.: Chronik der Ungerechtigkeit

  • 2017 wurde ein Wittenberger von einem angeblich minderjährigen Syrer totgeschlagen. Seitdem kämpft der Vater um Gerechtigkeit.
  • Lügen, Verschiebungen, Ausreden: Der Weg bis zu einem Urteil ist steinig. Wir zeichnen die „Chronologie der Ungerechtigkeit“ nach.
  • Am 28. Februar 2020 soll nun endlich der Prozess stattfinden.

Wer regelmäßig unseren Telegram-Kanal verfolgt, der weiß, dass wir letztens Besuch im „Ein Prozent“-Büro hatten: Karsten Hempel, der Vater des totgeschlagenen Marcus, war bei uns und zusammen sind wir die Details zum kommenden Prozess durchgegangen. Wenn es dabei bleibt, geht es am 28. Februar 2020 in Magdeburg los. Doch sicher ist das nicht.

Hartes Ringen um Prozessbeginn

Ob Karsten Ende Februar wirklich dem Totprügler seines Sohnes im Gerichtssaal gegenüberstehen wird, ist alles andere als klar. Bereits mehrmals wurde der Prozess verschoben, aus den unterschiedlichsten Gründen.

Es ist möglich, dass das Gericht damit eine Strategie verfolgt: Durch die breite Medienkampagne von „Ein Prozent“ und den bohrenden Nachfragen der AfD-Fraktion im Landtag stieg der Druck auf Justizministerin Keding und die involvierten Behörden. Soll langsam Gras über die Sache wachsen?

Warum wir dranbleiben müssen

Wenn ein System dahintersteckt, so ist dieser Plan nicht besonders gut aufgegangen. Wir werden auch weiterhin dranbleiben und dafür sorgen, dass Marcus‘ Schicksal nicht vergessen wird!

Um das sicherzustellen, haben wir euch den Fall Marcus H. unten Unverschämtheit für Unverschämtheit aufgeschlüsselt – so entsteht eine tatsächliche „Chronik der Ungerechtigkeit“!

 

  • 29. September 2017: Marcus Hempel wird von einem Syrer mit mehreren Faustschlägen angegriffen. Wenig später verstirbt der 30jährige Wittenberger im Krankenhaus.
  • 2. Oktober 2017: Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau. Für die Ermittler steht fest: Der Syrer handelte in Notwehr.
  • 11. April 2018: Die AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt beantragt, den Generalstaatsanwalt einzuschalten. Der Antrag wird abgelehnt, wenig später entzieht man jedoch der Staatsanwaltschaft Dessau aufgrund ihrer Unfähigkeiten den Fall und übergibt ihn an Magdeburg.
  • 1. August 2018: Noch immer gibt es keine Anklage. Vater Karsten Hempel zeigt die zuständigen Staatsanwälte wegen Strafvereitelung an.
  • 9. September 2018: Die Bürgerinitiative „Ein Prozent“ macht den „Fall Marcus H.“ mit einem Dokumentationsfilm öffentlich. Bis heute wurde das Video 135.000 Mal gesehen.
  • 29. September 2018: Marcus‘ erster Todestag. Die AfD gedenkt am Tatort. Der Trauerkranz wird wenig später von Unbekannten geschändet.
  • 18. Dezember 2018: Die Staatsanwaltschaft Magdeburg erhebt Anklage gegen den mutmaßlichen Täter, Sabri H. Das Verfahren ist auf 18. Juni 2019 angesetzt.
  • 22. März 2019: „Ein Prozent“ organisiert eine Spendenkampagne, um Karsten Hempel wenigstens bei den Anwaltskosten (bis dorthin 5.336 Euro) zu entlasten. Das Vorhaben gelingt.
  • 7. Mai 2019: Die Verhandlung wird verschoben. Neue Termine sind für Ende September und Anfang Oktober 2019 geplant.
  • 17. Mai 2019: Die eben festgelegten Termine im Herbst 2019 werden erneut abgesagt – angeblich wegen vordringlicher Haftsachen.
  • 6. August 2019: Wenig Neues in der Sache, allerdings will der Verteidiger des mutmaßlichen Täters das im Internet kursierende Video von der Tat (u.a. bei „Ein Prozent“) sperren lassen. Die Staatsanwaltschaft lehnt jedoch ab.
  • 29. September 2019: Marcus‘ zweiter Todestag, erneut veranstaltet die AfD einen Trauermarsch in Wittenberg.
  • 4. November 2019: Nach dem Willen des Landgerichts soll der Prozess nun endgültig im Februar 2020 beginnen.

Bereits jetzt wissen wir: Wir werden Karsten Hempel durch seinen Prozess begleiten und zur Seite stehen. Schon im letzten Jahr sammelten wir Spenden und konnten so Karsten die bis dahin angefallenen Anwaltskosten in Höhe von 5.336 Euro von den Schultern nehmen. Aber es geht natürlich weiter. Mittlerweile haben wir bereits mehr als 10.000 Euro im Kampf für Gerechtigkeit eingesetzt. Doch der Weg bis zu unserem Ziel ist noch lang. Deswegen bitten wir euch noch einmal um Mithilfe. Wer Karsten unterstützen möchte, spendet einen Betrag und trägt damit aktiv bei, dass der Vater weitermachen kann.

Ein Prozent e.V.
IBAN: DE75 8505 0100 0232 0465 22
BIC: WELADED1GRL

Verwendungszweck: Fall Marcus H.

Dieser Artikel ist mir was wert

Das „Ein Prozent“ Recherchenetzwerk mit einer Spende unterstützen.

spenden

02. März 2023

Palästinenser schlägt zu – der Solifonds hilft!

05. Januar 2023

Wie „deutsch“ war dieser Silvesterkrawall?

Kommentieren

Kommentar
Ich bin mit der Speicherung und Verarbeitung der vorstehenden personenbezogenen Daten durch diese Webseite einverstanden. Der Nutzung meiner Daten kann ich jederzeit widersprechen. (Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutz-Erklärung.)

Der Rundbrief der Bewegung

Ich bin mit der Speicherung und Verarbeitung der vorstehenden personenbezogenen Daten durch diese Webseite einverstanden. Der Nutzung meiner Daten kann ich jederzeit widersprechen. (Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutz-Erklärung.)

Bereits über 40.000 Personen nutzen diese Möglichkeit.